Workshop
Tonleiter oder Tongeschlecht – Wie klingt der Orient? Einführung
28.09.2024  | 11:30 Uhr
Hannover Congress Centrum | Raum 6

Teil 1 von 2


Themenschwerpunkte:
Komponieren/Arrangieren/Improvisieren
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Interkulturelles Arbeiten
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Fokus "Auf-/Umbrüche"
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Anders als die westliche Musik, die auf Tonleitern basiert, basiert die arabische Musik auf 13 Tongeschlechtern. Sie erzeugt Spannung und Auflösung durch die Beziehungen der Tongeschlechter im Maqam-System. Die westliche Musik hingegen kann dramaturgischen Aufbau durch die Beziehungen der Akkorde im Harmonie-System erzeugen. Wo treffen sich die beiden Musikkulturen und wie lässt sich aus diesen zwei unterschiedlichen Stoffen ein Hemd nähen?
In der ersten der zwei Workshop-Einheiten greift der Komponist Saad Thamir diese Fragen auf. Anschließend können alle Teilnehmer:innen gemeinsam mit Thamir das Gelernte umsetzen und nachvollziehen, wie im arabischen Musiksystem gesungen und improvisiert werden kann. Die beiden Workshops bauen aufeinander auf, können aber auch einzeln gebucht werden.



MITWIRKENDE

Nach seiner Abschlussarbeit „Die arabische Maqam-Musik und die Dramaturgie der griechischen Tragödie“ an der Bagdader Universität im Fach Komposition und Musikwissenschaft folgt und forscht er bis dato an diesem Thema weiter. Dieser Grundgedanke führt ihn tief in den ästhetischen Vergleich der arabischen und westlichen Musiken. Durch seine Dozententätigkeiten und der langjährigen Erfahrung als Komponist und Musikwissenschaftler stößt er immer wieder auf unentdecktes ästhetisches Gewebe innerhalb der arabischen Musik. Sein Wissen um die Unterschiede und Ähnlichkeiten des arabischen Musiksystems im Vergleich zum westlichen teilt er u.a. in Workshops und nutzt die Logik dieses Gewebes um die arabische Musik auf akademischer, wissenschaftlicher und praktischer Ebene verständlich zu machen.